Geschichte Archäologie Ausgrabungen

Das PALLADIUM wurde auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne „Jiří z Poděbrad“ auf dem Platz der Republik (náměstí Republiky) im Stadtteil Prag 1 errichtet.

Das PALLADIUM wurde auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne „Jiří z Poděbrad“ auf dem Platz der Republik im Stadtteil Prag 1 errichtet. Die Kaserne war mehr als 200 Jahre lang im Besitz des Militärs (1780er Jahre bis 1996). So manche berühmte tschechische Persönlichkeit diente in der Kaserne, wie z. B. Josef Kajetán Tyl, der den Text für ein Lied schrieb, das später zur tschechischen Nationalhymne wurde. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfiel der Komplex, da die Anlage nur noch wenig genutzt wurde. Während der Nutzung durch das Militär war der Komplex für die Öffentlichkeit vollständig gesperrt. Erst Anfang der 90er Jahre beschloss das tschechische Verteidigungsministerium das Gelände einer sinnvolleren Nutzung zuzuführen, und startete eine Ausschreibung für den Verkauf, den Wiederaufbau und die Fertigstellung der Immobilie.


Die Bauträgergesellschaft European Property Development („EPD“) gewann die Ausschreibung und begann im Mai 2005 mit den Bauarbeiten. Nach 2,5 Jahren – am 25. Oktober 2007 – wurde das PALLADIUM feierlich eröffnet. Seitdem hat sich das Einkaufszentrum zu einem bedeutenden Wahrzeichen des Stadtzentrums und zu einem der beliebtesten Einkaufsziele Prags entwickelt.

Archäologie

12. Jahrhundert

Die freigelegten Fundamente von Dutzenden von holzerdigen Häusern belegen die Existenz einer größeren Siedlung mit der städtebaulich zielbewussten Orientierung.

2. Hälfte des 12. Jahrhunderts

Die älteste monumentale Architektur in der Umgebung des heutigen Platzes der Republik (náměstí Republiky) - die Überreste von drei romanischen Steinbauten, darunter ein Palast.

Es beginnt der Aufbau der Altstadtbefestigung; auf dem Standort wird durch die Entdeckung eines Kalkofens aus dieser Zeit nachgewiesen.

30er Jahre des 13. Jahrhunderts

Die älteren Steinbauten werden absichtlich zerstört und auf dem Vorplatz von St. Benedikt wird ein öffentlicher Platz geschaffen - die Grundlage für den heutigen Platz der Republik (náměstí Republiky).

1348

Karl IV. gründet die Prager Neustadt (Nové Město pražské). Der Aufbau der heutigen Truhlářská Straße mit Wohn- und Handwerkshäusern beginnt.

1350

Der wohlhabende Bürger Jan Jakubův aus der Familie Velflovic lässt ein gotisches Spittel für Armen errichten - ein Gebäude, das als Grundlage für alle zukünftigen Aktivitäten im Untersuchungsgebiet angesehen werden kann.

1380

Unter dem Einfluss der neu errichteten königlichen Residenz (an der Stelle des heutigen Gemeindehauses (Obecní dům)) wird der Aufbau von Bürgerhäusern in der Straße Na Poříčí vorangetrieben.

1420–1500

Das Spittel wird von den Hussiten geplündert und während der Hussitenkriege wird ein Teil der Grundstücke von den Bürgern „wild privatisiert“. Zahlreiche Handwerksbetriebe - z. B. Töpferwerkstätten - werden gegründet.

1517

Letzte Erwähnung des Spittels.

1520–1600

Die Häuser werden wieder aufgebaut und aufwendig umgebaut. Wohlhabende Kaufleute und Geschäftsleute beginnen, das Gebiet gegenüber den „einfachen“ Handwerkern zu dominieren.

Die ganze Entwicklung erreichte ihren Höhepunkt während der Herrschaft von Kaiser Rudolf II., als einige der Häuser in richtige Paläste umgewandelt wurden. Damals wohnte der berühmte Alchemist Bavor Rodovský von Hustiřany in einem dieser Häuser.

1630

Die Ankunft der Kapuziner bringt einen grundlegenden Eingriff in die Bebauung. Ein bedeutender Teil des Hauses wird abgerissen und durch einen großen Garten des Kapuzinerklosters ersetzt.

13. 5. 1636

Gründung des St. Josephs-Klosters, das noch heute erhalten ist.

1638

Beginn des Baus eines Klosterhauses an der Stelle des aufgelösten Spittels.

1642

Der Konvent wird fertiggestellt. Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts finden weitere Umbauten und Rekonstruktionen statt.

1689

Die Klostergebäude werden durch einen großen Brand zerstört.

1757 (Mai–Juni)

Preußischer Beschuss

1786

Während der Herrschaft von Joseph II. wird das Kloster aufgelöst und sein Gelände der Armee geschenkt.

1794

Die Klostergebäude werden für Zwecke der Kasernen umgebaut.

1840

Der Aufbau von neuen Kasernengebäuden im ehemaligen Klostergarten.

1853–1859

Der ausgedehnte Abbruch von Klostergebäuden, mit Ausnahme der St. Josephskirche. Es läuft der Aufbau von geräumigen Ställen, dem Kasernenhauptgebäude und der Reitmanege.

1905

Anfang des 20. Jahrhunderts

1993

Schließung der Kaserne.

1996–1999

Archäologischer Sicherungsforschung

2003–2006

Eigene flächenhafte archäologische Forschung. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten - die Überreste von drei romanischen Steinhäusern - wurden in den Bau des Kaufhauses einbezogen.

Mai 2005

Der Developer European Property Development beginnt mit dem Aufbau von PALLADIUM.

25. 10. 2007

PALLADIUM wird offiziell für Öffentlichkeit geöffnet. Das Gebäude des Einkaufszentrums ist ein beträchtliches und unübersehbares Wahrzeichen des Stadtzentrums.

Forschung in zahlen

Erforschte Fläche

1,5 ha

Mächtigkeit der historischen Gelände

1–4 Meter

Datum des Beginns der Flächenforschung

04/2003

Datum des Abschlusses der Forschung des Flächenteiles

09/2004

Abschluss der Forschungsbearbeitung

2008

Institutionelle
und personelle Unterstützung der Forschung

Die die Forschung durchführenden Institutionen:

Archaia Prag, Archaia Brün, Nationales Institut für das Denkmal- und Kulturerbe, territorialer Facharbeitsplatz in Hauptstadt Prag

Fachmitarbeiter und Spezialisten:

Lehrstuhl für Archäologie der Westböhmischen Universität in Pilsen, ZIP o.p.s. (Umweltforschung), RNDr. Jan Zavřel (Geologie), Jan Růžička (Geodäsie, PC-Dienste), PhDr. Luboš Lancinger (Archivforschung)

Studentische Praxis:

Institut für Archäologie der Westböhmischen Universität in Pilsen, Institut für Ur- und Frühgeschichte der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag, Institut für Archäologie der Universität Łódź (Łódź - Polen), Universität Grodno (Belarus)

Zahl der Mitarbeiter*innen

8 Archäologe*innen, 250 Feld- und Labormitarbeiter*innen

Institutionelle und personelle Unterstützung für die Forschung

Die grössten flächenaufschlüsse im historischen kern von prag

Das Handelszentrum EPD-PALLADIUM ist ein modernes Gebäude, das auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken kann.

Dies wurde durch eine umfangreiche archäologische Forschung der Baugrundstücke in den Jahren 1996 bis 2004 festgestellt. Die Ergebnisse der Forschung sind so interessant und historisch wegweisend, dass sie Ihre Aufmerksamkeit verdienen.

Die ursprüngliche Funktion der Gebäude der vorgelagerten Siedlung wurde nicht im Detail geklärt. Die freigelegten Pfahllöcher deuten jedoch darauf hin, dass alle Objekte der holzerdigen Gebäude aufeinander Rücksicht nahmen und eine einheitliche Nord-Süd-Orientierung aufwiesen. Zu den einzigartigen Funden gehören die Denars Präge von Vladislaus II. (1140-1172), mehrere stark korrodierte Fragmente und ein völlig isoliertes Stück Kalkmörtel. Der Untergang aller Gebäude kann in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Das Handelszentrum EPD-PALLADIUM ist ein modernes Gebäude, das auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken kann

Die größte Überraschung der Forschung - ein romanisches Steinhaus vom Palast-Typ. In diesem Gebäude kann man zwei getrennte Räume erkennen. Der monumentale Saal (ca. 5x14 m) im südlichen Teil des Hauses wurde mit einem repräsentativen Kreuzgewölbe auf drei Sandsteinsäulen mit dekorativen Sockeln und Kapitellen überwölbt. Ein solcher Raum hat keine bekannte Parallele unter den Prager romanischen Häusern. Der zweite Raum (min. 5x4 m) mit einem erhaltenen Teil des Werksteinmauerwerkes an der Innenseite der Umfassungsmauerwerke verbarg einen weiteren Sandsteinfuß mit Krallen. Es ist möglich, das gesamte Gebäude vorläufig in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren.

Der Beginn der Wohnbebauung in der Prager Neustadt dokumentiert eine massive, 32 m lange Parzellenmauer. Das gotische Spital für Armen ließ der Altstädter Bürger Jan Jakub aus der Familie Velfovic (der Verwalter der Bergbausteuer (Urbura) in Kutná Hora) bauen. Zum Bau gehörten auch eine Marienkirche, eine Brauerei, eine Scheune und ein Garten. In den Jahren 1420-1600 wurde der gesamte Komplex in mehreren Phasen umgebaut. Nach den Hussitenkriegen wurde das Gelände in einer wilden „Privatisierung“ für den Bedarf der Bürgerhäuser parzelliert.

Stavění Palladia

Auf den Grundstücken in der heutigen Straßen Truhlářská (ehemals Hrnčířská) und Na Poříčí blieben zahlreiche Beweise von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gebäuden mit betrieblich-wirtschaftlichem Charakter.

Die Überreste der Töpferproduktion weisen vier ovale Einkammer-Brennöfen mit Ziegelwänden, die Wölbungsstreifen von ineinander gestapelten, mit einer Tonschicht überzogenen Töpfe, nach. Aus den Schichten stammen außergewöhnlich hochwertige Funde von Keramikgefäßen, Kacheln verschiedener Art und Zeugnisse der Produktion selbst (Matrizen, Rohlinge, Ausschussware usw.). Die Keramikproduktion setzte auch im Laufe des 16. Jahrhunderts fort. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Beweise der Kachelnherstellung.

Der silberne, zusätzlich vergoldete Groschen von Ferdinand I. aus dem Jahr 1561 stammt aus der Abfallgrube eines Hauses in der Truhlářská Straße. Das Haus weist eine kompliziertere Baustruktur auf. Der Fußboden besteht aus Ziegelpflastersteinen und der kleine Hof, der das Haus von der Straße trennte, wurde sorgfältig mit Flusssteinen gepflastert. Die Straße wurde durch ein schmales Tor betreten, die Aufbauaufschwung erfolgte vor allem während der Herrschaft von Georg von Podiebrad. Weitere Bürgerhäuser konzentrierten sich in der Nähe der neu errichteten königlichen Residenz auf dem Platz des heutigen Gemeindehauses.

Mittelalterliche Keramikwerkstätten

Ein grundlegender Wandel wurde durch den Kapuzinerorden herbeigeführt, der die Häuser auf dem größten Teil der untersuchten Fläche kaufte und anschließend abriss und ein Kloster mit einem großen Garten errichtete.

Die Zeit, in der der Garten existierte, spielte in der Entwicklung keine große Rolle. Das Gebiet des ehemaligen gotischen Spitals entwickelte sich vielfältiger, aus dessen Ruinen der Kapuzinerkonvent mit der noch heute erhaltenen Klosterkirche St. Joseph entstand. Dank der Abbruchschüttung aus dem 19. Jahrhundert konnte der dreiräumige Keller unter dem Refektorium gerettet werden. Der Garten des Paradieshofs bewahrte die älteren Mauerkonstruktionen und erfasste die vertieften Teile der leichten Gartenarchitektur - das hölzerne Wasserleitung und den zentralen Wasserbehälter. Zu den interessanten Funden gehört eine nicht explodierte Bombe aus der preußischen Belagerung Prags nach der Schlacht von Sterbohol im Jahr 1757. Das Kloster war damals das Hauptquartier der Prager Verteidigung.

Nach der Abschaffung des Klosters wurde das Gebiet für die Bedürfnisse der Armee bestimmt. Dies brachte neue Bauaktivitäten und die letzte radikale Vergrößerung des Geländes in Form von Aufschüttungen. Das große Kasernengebäude, das nach dem Projekt des Hofarchitekten A. Volf erbaut wurde, diente bis 1993 seiner Funktion. In der Kaserne lösten Truppen der k.u.k.-Armee, der Tschechoslowakischen Armee, der Wehrmacht, der Tschechoslowakischen Armee, der Tschechoslowakischen Volksarmee und der Armee der Tschechischen Republik ab.

Kapuzinerkloster - Umwandlung
Knochen Münzen Statue Dorf Haus